Ich stehe aktuell vor der gleichen Frage - vielleicht gibt es ja inzwischen neue Einsichten dazu?
Meine Beobachtungen in Kürze: die Entwicklungszeiten für sämtliche Entwickler und Rezepte beim RPX100 stimmen mit denen des Agfa APX100 (new) sowie des Kentmere 100 überein (die Datenblätter zeigen gelegentlich Abweichungen einer halber Minute). Nur bei den Angaben zur Entwicklung in Rodinal gibt es Abweichungen, die mir unerklärlich sind. Für APX100 und Kentmere 100 werden für Rodinal 1+50 üblicherweise Zeiten um die 10 Minuten empfohlen. Damit erziele ich schöne Ergebnisse beim APX100. Rollei empfiehlt im Waschzettel für den RPX100 aber 18 Minuten. Nun bin ich verunsichert. Ich habe letztens mit 18 Minuten (allerdings mit je 3*kippen alle 30 sek.) viel zu harte Negative bekommen. Der letzte Film mit 13 Minuten und 1*kippen alle 30 sek. sieht besser aus. Ich bin aber immer noch unsicher, in welche Richtung ich mich orientieren soll. Wie gesagt - die übrigen Entwicklungszeiten legen nahe, dass die drei Filme sehr ähnliche Eigenschaften haben, um nicht zusagen: die identische Emulsion.
Kann jemand die Diskrepanz bei den Empfehlungen für Rodinal aufklären? Wie gesagt - für alle anderen Entwickler sind die "offiziell" empfohlenen Zeiten für APX100 (new), RPX100 und Kentmere 100 identisch, was ja auf identisches Material schließen ließe.
Im RPX Datenblatt werden für Rodinal 1+50 16 Minuten angegeben (nicht 18)
Sonst: Woher die Unsicherheit - wenn die Negative bei Einhaltung der Angaben des Herstellers (bzw. Vertreibers) viel zu hart werden, ist die Zeit (für die eigene Herangehensweise, auch was Belichtung und Weiterverarbeitung angeht) zu lang. Wenn die Negative mit einer anderen Zeit besser werden, ist die andere Zeit auch besser (für die eigene Herangehensweise).
Was die Datenblätter angeht (mal so ganz allgemein... will jetzt nicht nachschauen, ob entsprechende Spuren der konkreten Angelegenheit im Netz noch auffindbar sind oder schon "verschwunden"... ): Es soll schon vorgekommen sein, dass Anwender blanke Negative erhielten, nachdem sie streng nach Empfehlung eines Herstellers (bzw. Vertreibers) vorgegangen sind. Fehler passieren.
Ob die Filme identisch sind - wer weiß. Man ist ja schon froh, wenn ein und das selbe Produkt auch mittelfristig gleich oder zumindest vergleichbar ist - es ist wohl zu viel verlangt verlangt, zu erwarten, dass verschiedene als eigenständige Produkte vermarktete Filme nicht voneinander abweichen. Stecke nicht in der Produktion drinnen - von außen würde ich mal sagen: Sicher hätte es gewisse produktionstechnische Vorteile, einfach den gleichen Film in verschiedene Schachteln zu stecken, melde aber gewisse Zweifel an, ob das bei Harman auch zwangsläufig so sein muss. Wenn man scharfes Essen mag, vielleicht auch gerne Zutaten wie Knoblauch, Zwiebeln oder "grüne Sachen" verwendet, wird man als Mutti oder Vati öfter mal eine echte Produktdifferenzierung für nur ein Abendessen machen: Klar man braucht mehr Töpfe und steht länger in der Küche (und ganz eigentlich könnten sich die Kinder auch mal einfach nicht so haben...) aber die Alternative ist: Kinder, die sich querstellen oder Kinderessen essen, bis man alt ist... nicht immer funktioniert es, zu sagen, es wären gar keine Zwiebeln in der Tomatensoße.
Maco, Agfa und Impex kaufen da wahrscheinlich keine so kleinen Mengen dass Harman sagen müsste: Für die drei Filme setzen wir nicht extra Emulsion an...- dann gibt es auch ein Interesse daran, nicht das gleiche Produkt zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen, Ilford bzw. Harman wäre da auch ein gebranntes Kind - würde nicht ausschließen, dass da für Auftragsarbeiten nicht auch mal an der ein oder anderen Schraube gedreht wird, um ein ähnliches, aber nicht ganz identisches Produkt zu liefern.
Wenn man als Endverbraucher Wert darauf legt, immer mit dem gleichen Material zu arbeiten, am besten beim gleichen Produkt in der gleichen Schachtel bleiben, und hoffen, dass da nicht einfach mal so mehr oder minder gravierende Änderungen vorgenommen werden.