Kontrasterh?ung durch Belichtung / Entwicklung

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Thomas, da gibt es noch einen Denkfehler:



in vielen Motiven gibt es ein Schwarz, das man am besten als Ultraschwarz bezeichnet. Es liegt so tief dass es keinen Sinn macht, dieses mit dem Belichtungsmesser (Spotbeli) anzumessen und in die Ermittlung der optimalen Belichtungszeit einzubeziehen. Denn die dazu gehörenden Zone liegt immer weit unter Zone 1, wenn man die bildwichtigen Teile mal versuchsweise auf die Zonen 1..9 verteilt hat.

Beispiel: eine Landschaft mit einem Höhleneingang. Die hinterste Wand in der Höhle liegt z.B. 20 Blenden unter dem Fels neben dem Eingang. Wie soll man denn da das Schwarz in der Höhle belichtungsmässig berücksichtigen? Würde man das Schwarz auf Zone 1 legen, dann bräuchte man z.B. um die 24 Zonen, also einen Film, der den Belichtungsumfang von 24 Blenden bewältigt! Das Hauptmotiv, die Landschaft, kommt aber nur auf einen Kontrast von vielleicht 10 Blenden und wird bei Deiner Vorgehensweise nur noch im oberen Bereich der Dichtekurve zusammengedrängt, also den Zonen 14..24. Die Höhle wäre dann bei Zone 1 und die Zonen 2..13 wären unbesetzt! In der Vergrösserung wäre dann der Höhleneingang die einzige schwarze Stelle, alles andere wäre hellgrau bis weiss, also ganz kontrastarm.



Also: Es gibt Motive, bei denen muss man bewusst in Kauf nehmen, dass extrem dunkle Motivteile bei der Belichtung unbeachtet bleiben und auf der Dichtekurve "links herausrutschen". Das selbe gilt übrigens auch für Spitzlichter. Wie soll man Sonnenreflexe auf Wasser zonenmässig einbauen? Die liegen oft 8 Blenden über dem hellsten weiss. Die landen eben im "Ultraweiss", also jenseits der messtechnisch erfassten höchsten Zone.



Gruß Wolfgang

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Kontrasterh?ung durch Belichtung / Entwicklung - von Wolfgg - 22-03-2013, 08:04 PM



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