ADOX CMS 20

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Ich möchte mich an dem ADOX CMS20 versuchen. Gerne hätte ich gewusst wie sich dieser verhält und warum man hier einen besonderen Entwickler braucht?

Allgemein entwickle ich kontrastforciert und brauche eine exakt steuerbare Gradation.

Da ich meist bei schwachem Licht unterwegs bin, ist es wichtig eine gesicherte Schattenzeichnung zu erhalten. Wie das mit längeren Entwicklungszeiten als 1 Sekunde?

Wenn jemand langjährige Erfahrung mit diesem Material hat, bitte ich diesen um einen Erfahrungsaustausch. In meinem Wirkungskreis wird dieser Film nicht verwendet. Auch neige ich sehr ungern mich in zeitaufwendigen und kostenintensiven Testen zu verstricken und wechsle sehr ungern.





Vielen Dank im Voraus
CMS 20 ist ein Dokumentenfilm (Agfa High Definition Pan). Solche Filme arbeiten sehr steil, weil sie auf ein Schwarz-Weiß-Wiedergabe getrimmt sind.Der SPUR-Entwickler enthält ein Inhibitorsystem, was diesen Film in einen halbwegs bildmäßig benutzbaren Bereich bringt. Beim Copex, der bei weitem nicht so steil arbeitet, gelingt das gut, beim CMS 20 mäßig: Lichter neigen zum Ausfressen. Das ist kein Film für gleißendes Sommerlicht. Aber an verhangenen Herbsttagen kann man sehr gute Ergebnisse damit erzielen.



Mit dem ersten Film unbedint Belichtungsreihen machen und die persönliche nutzbare Empfindlichkeit herausfinden. Ich lag bei 12 ASA. Auf meinen Internetseiten unter Technik steht etwas dazu, allerdings gibt es die nächste, verbesserte Version des Entwickler. In den Grundzügen wird sich wenig geändert haben.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-09-2012, 05:07 PM von piu58.)
Danke für den Hinweis. Das wird nicht mein Film werden, ich muss im Shop etwas überlesen haben.

Einen weich geklopften Doku-Film kann ich nicht gebrauchen.
> ich muss im Shop etwas überlesen haben.



Dort steht:



"...höchstauflösendste, feinkörnigste und schärfste Film der Welt. Er gehört aber auch zu den härtesten und unempfindlichsten Emulsionen seiner Gattung.

:

ADOTECH II Entwickler bändigt den Eigenkontrast..."
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-09-2012, 08:57 AM von piu58.)
[quote name='piu58' timestamp='1348329899' post='14721']

Der SPUR-Entwickler enthält ein Inhibitorsystem, was diesen Film in einen halbwegs bildmäßig benutzbaren Bereich bringt. Beim Copex, der bei weitem nicht so steil arbeitet, gelingt das gut, beim CMS 20 mäßig: Lichter neigen zum Ausfressen. Das ist kein Film für gleißendes Sommerlicht.

[/quote]



Meine Erfahrungen mit dem CMS 20 II sind auch hinsichtlich des Kontrastverhaltens durchaus positiv. Für meine Erstbegegnung mit dem Material habe ich mir einen sonnigen Tag ausgesucht, um speziell das Verhalten bei hohem Kontrast beurteilen zu können. Der Film wurde auf 12 ASA belichtet und entsprechend (bei Fotoimpex) entwickelt.



Eine kleine Überraschung war das ausgeprägte light piping, das die ersten vier Bilder verschleierte. Dabei hatte ich den Film in einem stark abgedunkelten Raum eingelegt. Bei anderen Filmen auf PE-Basis ging bisher das Streulicht nie über den ungenutzten Vorlauf bis zum 40. Perforationsloch hinaus, auf den motorgetriebene Kameras automatisch vorspulen. Sie waren also stets ohne Einfluss auf die Ausnutzbarkeit des Films oder das Ergebnis – selbst wenn ich den Film mangels Alternative bei Sonne lediglich im Körperschatten eingelegt hatte. Dass gerade dieser Film die Ausnahme bildete, ist im wortwörtlichen Sinne schleierhaft. Ob vielleicht die befüllte Patrone bei der Konfektionierung bereits dem Licht ausgesetzt war, bevor sie in die lichtdichte Dose kam? Dann müssten andere dieselbe Erfahrung gemacht haben.



Ab dem fünften Bild war der Eindruck schon bei der ersten visuellen Beurteilung erfreulich: die Schattenzeichnung ordentlich, die Lichter im kopierbaren Bereich. Die Scans bestätigten diesen Eindruck – die Negative verhielten sich nicht nur hinsichtlich der Körnigkeit optimal, sondern erwiesen sich auch in der Gradation als unproblematisch und erforderten allenfalls leichte Korrekturen.




Die Belichtung und Entwicklung auf 20 ASA habe ich nicht ausprobiert. Da aber weniger Belichtung im Verbund mit kräftigerer Entwicklung immer auch ein Weniger an Schattenzeichnung und ein Mehr an Härte in den Lichtern zur Folge hat, scheint mir diese Kombination nur ausnahmsweise zweckmäßig, wenn besonders kontrastarme Motive aufgepeppt werden sollen.



Fazit: Auf 12 ASA belichtet und im Adotech II entsprechend entwickelt, ist der CMS 20 II im Gebrauch problemlos. Wer die Leistung seiner optischen Systeme voll ausschöpfen und kornlose Großvergrößerungen erzielen will, findet – sofern er die niedrige Empfindlichkeit akzeptiert – mit ihn ein geeignetes Material.



Wen’s interessiert: ich habe einige Ergebnisse meines CMS-20-Ersteinsatzes in die Fotoimpex-Mitgliedergalerie eingestellt.



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