Neue Filmentwickler

12 Replies, 32397 Views

Hallo Analoger,



die Wässerchen, wohl ein ewiges Thema seit Erfindung der Fotografie.

Vor über 40 Jahren habe ich auch lange geglaubt, es gäbe grosse Qualitätsunterschiede zwischen den verschiedenen Film/Entwicklerkombinationen, meist angefeuert durch Zeitschriften. Dabei stellte ich fest, dass es schon Unterschiede in der Bildwirkung gibt, also z.B. erzeugt der eine Entwickler feine Silberstruktur, der andere knackig scharfe Kanten, oder mal durchhängende Dichtekurve mal aufbauchende, alles beeinflusst die Bildwirkung und macht mal den einen mal den anderen Entwickler etwas geeigneter.



Eines Tages wurde mir jedoch klar, die Unterschiede zwischen KB und 4,5x6 oder 21DIN und 17DIN (Agfa IF und ISS damals) oder gar "normalem" Film und weichgeklopftem Dokufilm anno 1977 (Neofin Doku) sind viel grösser, als das, was innerhalb eines Formats mit derselben Empfindlichkeit und allen möglichen Wässerchen erreichbar wäre.



Später habe ich mir dann auch mal die Mühe gemacht, die Theorie der Densitometrie/Sensitometrie zu verstehen und da hat sich dann bei Versuchen herausgestellt, dass es eben noch einen deutlich sichtbaren Qualitätsgewinn bringt und vor allem Sicherheit für ein gutes Ergebnis, wenn man die Schwärzungskurve eines Films mit Hilfe des Zonensystems gezielt richtig ausreizt. Die Aussage "Wenn der Ansel Adams Multigradepapier und bessere Filmentwickler zur Verfügung gehabt hätte, der hätte nie ein Zonensystem gebraucht" stimmt in meinen Augen nicht, mit Gradationswandelpapier hat es eh nichts zu tun, dieses verleitet eher dazu, die Filmentwicklung nicht so genau zu nehmen. Sehr gute Filmentwickler gab es auch schon vor 100 Jahren (z.B. Rodinal oder auch die Pyromischungen), das Zonensystem sichert lediglich, dass die von der gewählten Film/Entwicklerkombination erzeugte Dichtekurve zum Kontrast des Motivs passt, die Kurve also optimal ausgesteuert wird und sich der Film möglichst auf Gradation Normal oder Spezial printen lässt, weil diese beiden Gradationen die meisten Tonwerte wiedergeben können. Von Adams Vorgehen ist also bis heute nichts überholt.



Zur Warnung ein Auszug aus meiner "Wässerchenkarriere", in etwa chronologisch: Rodinal Atomal Fabonal Metatenal NeofinRot NeofinBlau Ultrafin Emofin Ilfosol Microphen NeofinDoku D76 Microdol-X HC110 Perceptol CG512 und dann noch Eigenmischungen aus Rohchemie (Karriere nicht zur Nachahmung empfohlen).



Was ich heute nehme? Zu 90% Rodinal, Rest Pyromischungen aus Rohchemie.

Das wichtigste ist bis heute, dass man die Eigenschaften der eingesetzen Film/Entwicklerkombination richtig kennt und weiss wie man das Beste herausholen kann. Und bis man eine Kombi richtig kennt, das dauert.

Herumprobieren ist trotzdem nicht verboten, wem es Spass macht. Nur auf die Ergebnisse hat es wenig Einfluss.



Gruß Wolfgang
Hallo Analoger oder soll ich dich Michael nennen?

Klappt es nicht so ganz mit dem Absatz deines Entwicklers und versuchst es jetzt mit viralem Marketing? Mach das doch besser besser bei aphog, da kannst du zusammen mit Hartmut den Marktschreier geben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-06-2012, 03:33 PM von Steffen.)
Hallo Steffen

Wieder einer der in der Glaskugel liest, konnte ich noch nie. Also, mein Name ist nicht mal in der Nähe von Michael.

Mehr dazu zu sagen ist unter meinem Niveau aber weiterhin viel Spass in der Höhle oder hat er schon Pferd und Wagen....

Und nun kann er sich ja bei Papa Mirco ausweinen und mich rauswerfen lassen. geht mir Lichtjahre am ..... vorbei



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Theme Selector