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02-01-2017, 08:14 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-02-2019, 02:30 PM von Mirko Boeddecker.)
Hallo,
schon wieder habe ich einen Fehler gemacht: ich habe ein Sonderangebot älteren
Fotopapiers angenommen (NIE WIEDER!).
Das Papier entwickelt nach dem Entwickeln einen heftigen Grauschleier, wo der weiße
Rand sein soll.
Hat schon mal jemand Folgendes aus dem Onlineshop unseres Gastgebers
ausprobiert:
Moersch Restrainer Neutral Antischleiermittel ???
Oder gibt es andere Tipps, um zu retten, was zu retten ist?
Ich möchte natürlich nicht gutes Geld schlechtem hinterherwerfen ...
Viele Grüße
Hans-Gerd
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Hallo Hans-Gerd,
wie grau wird es denn und wie lange hast Du entwickelt?
Der Restrainer wirkt ähnlich wie wenn Du einfach kräftiger belichtest und kürzer entwickelst.
Bei vielen Motiven ist ein ganz leichter Schleier sogar vorteilhaft, allerdings müsste man dann auf den "weissen" Rand verzichten.
Wunder kann er aber auch nicht bewirken. Wenn das Papier schon nach 30 Sekunden im (frischen) Entwickler deutlich grau ist, nützt er nicht mehr viel.
Viele Grüße,
Mirko
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02-01-2017, 11:26 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-01-2017, 11:34 PM von grommi.)
"Das Papier entwickelt nach dem Entwickeln einen heftigen Grauschleier...."
Man kann tricksen mit Restrainer wie von Moersch oder Kaliumbromid oder Benzotriazol, oder mit Farmerschem Abschwächer oder verdünnter C-41 Bleiche die Lichter klären, aber das sind m.E. alles Krücken. Ich würde mir den Aufwand sparen.
Bei Negativfilm ist Schleier nicht so kritisch, bei Papier ist das m.e. ein KO-Kriterium. Fotopapier kann gar nicht frisch genug sein, zumal der hochwirksame Stabilisator Cadmium (aus guten Gründen) schon lange nicht mehr eingesetzt werden darf. Deshalb würde ich mir auch nie einen größeren Vorrat auf Halde legen, nur soviel wie man in 1 oder max. 2 Jahren verbrauchen kann.
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Ich habe bei altem Orwo-Papier bislang immer Moersch Finisher Blue als Zusatz verwendet, um den Grauschleier zu bändigen. Das ist eigentlich als Kaltton-Additiv für bestimmte Entwickler gedacht, wirkt aber ebenfalls als Antischleiermittel.
Generell sollte man von diesem Zusätzen keine Wunder erwarten, einen Versuch ist es aber wert, zumal die Kosten recht gering sind.
Wenn gar nichts mehr geht kannst du evtl. das Papier noch für Lith-Prints verwenden. Beim Lithen wird der Grunschleier durch die spezielle Entwickler-Dynamik unterdrückt.
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Vielen Dank für die Tipps und Hinweise, ich werde alles mal probieren, insbesondere das
Lith-printing, das für mich dann völlig neu wäre - ist ja ein Hobby - !
Viele Grüße
Hans-Gerd
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Hi leute
Da hatte ich wohl jetzt Glück gehabt.
Ich habe letzten Montag 36 Pakete ORWO in der Post gehabt. Die hatte ich für ein kleines Geld aus der Bucht gefischt.
Und ich muss sagen, da ist (bis jetzt) nichts vergraut. Ich habe aber auch erst ein beliebiges Paket geöffnet.
Ob die anderen 35 Pakete ebenfalls gut sind weiss ich allerdings noch nicht.
Immerhin ist das Papier > 35 Jahre alt.
Es handelt sich hauptsächlich um BN1 (2200x) und BN111( 900x) allerdings nur 7,4 x 10,5 cm Größen.
Die Spurzeit des Papiers liegt bei > 30 Sek und es braucht auch ca. 3 min im Entwickler.
Auch die Belichtungszeit ist recht lang >60 Sek.
Da ist wohl einiges an Empfindlichkeit auf der Stecke geblieben.
Aber zum üben und Spielen mit meiner kleinen Tochter genau richtig.
Wenn sie mit dem Papier richtig scheisse produziert, hat es nur einige Cent gekostet.
Gruß Highscore
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Ich hatte in meiner Dunkelkammerkarriere eine Pause von ca. 20 Jahren von Mitte der 70er bis Ende der 90er. Ich habe
zuerst mit vorhandenem Papier weiter gemacht und keinen Grauschleier bemerkt, nur war das Papier weicher geworden.
Mit dieser Erfahrung im Hintergrund habe ich ja auch diesen älteren Restposten gekauft. Ob damals noch das Cadmium
drin war, was Grommi oben erwähnt hat?
Übrigens habe ich jetzt mal längere Belichtung und kürzere Entwicklung, wie oben von Mirko empfohlen, ausprobiert und
tatsächlich eine geringere Graufärbung erzielt. Aber Ausentwickeln ist dann nicht drin.
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Vielleicht kannst du mit Kalium Bromid noch was erreichen?
Würde ich jedenfalls sofort versuchen, da ich genug davon im Hause habe.
Aber die die sich besser in der Fotochemie auskennen können bestimmt mehr dazu sagen.
Gruß
Highscore
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Wenn altes Papier dann nur wenn der Preis passt. Meistens hatte ich Glück, bisher. AGFA MCP und Ilford MG IV RC sind erstaunlich stabil, Kodak eher weniger und wenn es doch leicht gräulich ist nehme ich es für Kontakte. Restrainer habe ich mal versucht aber hatte da nichts gebracht. Wenn ich altes Papier kaufe nehme ich es sportlich, ich freue mich wenn es gut ist aber ich Ärgere mich nicht wenn es nicht gut ist, wozu auch. Beinahe jeder der bei div, Portalen Papier aber auch Filme verkauft behauptet kühl und dunkel gelagert, ja sogar im Tiefkühler war es, glauben tue ich solche Aussagen schon lange nicht mehr. Letztens hatte ich Glück, 400 Blatt AGFA in Maco Schachteln und 100 Blatt Kodak 24X30 für gut 60€ und das Papier ist gut- was will man mehr.
Wenn ich welches brauche und finde nichts, na dann kaufe ich es eben neu. das ist eh der sicherste Weg, altes Papier ist da eher wie Lotto Spielen.
Mal gewinnt man aber meistens verliert man.