Was w?rde passieren wenn...

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"Die Frage war wohl, wenn man so entwickelt, dass man 2 Blenden mehr rausholt (100 statt 400 ASA), ob dann auch der Kontrast steigt."

 

 

Hier gehen ja die Begriffe munter durcheinander. Es gibt die Nennempfindlichkeit, also das was auf der Packung steht. Dann gibt gibt es Über- oder Unterbelichtungen, zum anderen Über- oder Unterentwicklungen.

 

Eine Überbelichtung um 2 Blendenstufen - wie 100 anstatt 400 ASA z.B. - ändert am Kontrast zunächst nichts, das Negativ wird einfach komplett um 2 Blendenstufen dunkler. Damit die Lichter nicht zeichnungslos ausfressen wird man sinnvollerweise unterentwickeln, und das mindert den Kontrast. Das nennt sich dann "pullen", also die Empfindlichkeit verringern. Dies ist verbunden mit einem Gewinn an Schattenzeichnung. Geeignet für sehr kontrastreiche Motive.

 

Umgekehrt ist es beim "pushen". Man geht von einer erhöhten Filmempfindlichkeit aus und belichtet z.B. wie 1600 statt 400 ASA Nennempfindlichkeit, dies ist eine Unterbelichtung um 2 Blendenstufen. Damit die Negative nicht ungebührlich dünn werden, wird man sinnvollerweise überentwickeln, und das steigert natürlich den Kontrast, verbunden mit einem Verlust an Schattenzeichnung. Hier kann man davon sprechen, dass man 2 Blenden mehr (Empfindlichkeit) rausholt, mit den besagten Einschränkungen natürlich. Geeignet für kontrastarme Motive oder wenn man den "Speed" unbedingt braucht oder den "Look" eines gepushten Films haben will.

 

Ob man des heilgen Ansels "Negativ" lesen muss, sei dahingestellt. Falls man es liest sollte man es auch verstehen. Ein paar Grundlagen schaden aber nie.

 

Die immer wieder gehörte Mähr, dass zum Scannen kontrastarme Negative besser geeignet wären, kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Scannen geht weit über die Limitierungen des Zonensystems hinaus, und ein kontrastreiches Negativ ist mir da 10-mal lieber als ein flaues.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-04-2014, 12:01 AM von grommi.)
Guten Abend zusammen,

das muss ich grommi vollumfänglich Recht geben.

 

Zitat:Die immer wieder gehörte Mähr, dass zum Scannen kontrastarme Negative besser geeignet wären, kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Scannen geht weit über die Limitierungen des Zonensystems hinaus, und ein kontrastreiches Negativ ist mir da 10-mal lieber als ein flaues.
Das mit den flauen Negative wären  zum Scannen besser, konnte ich auch nie nachvollziehen. Ich benutze einen RPS7200 und damit scanne ich auf einem Schlag alle 36 Negative ein und entscheide dann am Monitor welche Negative ich auf Papier vergrößere. Dabei sind immer Belichtungsreihen und die "flauen" fallen raus. Sowohl für die Papier Entwicklung wie auch Hybrid.

Gruß

Guido
Wenn der Dmax des Scanners zu gering ist und es gibt tatsächlich auch Welt eine Welt jenseits des Kleinbildes in der vernüftige Scanner rar und teuer sind, macht es durchaus Sinn den Kontrast des Films nicht zu überreitzen. Verstärken kann ich die einzelnen Teile des Bildes später immer, aber Informationen die nicht vorhanden kann nicht schließlich nicht reinscannen.

 

Ein Negativ als kontrastarm zu bezeichnen ohne es gesehen zu haben oder zu wissen wie derjenige der es gemacht arbeitet ist immer eine relative Sache.

 

Gruss Sven.

"aber Informationen die nicht vorhanden kann nicht schließlich nicht reinscannen."

 

Wer das beim Scannen nicht merkt, kann es nicht. Und wir reden hier von Negativfilm und Dmax bis vielleicht 2,5, das ist schon heftig entwickelt und für Silber-Abzüge kaum noch sinnvoll verwendbar. Das ist bei Großformat nicht anders als bei Kleinbild. Das schaffen aber selbst die billigen Scanner. Ein flaues Negativ elektronisch zu verstärken bring oft genug richtig hässlichen "Griesel". Der fällt im Großformat nicht so auf, bleibt aber Pfusch. Kontrastreiche Negative sind unproblematisch. Bei Diafilm kann es evtl. knapp werden, die kommen auf Dmäxe bis ca. 3,5. Einfach mal in die Datenblätter gucken.

 

Viele Grüße - Reinhold

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-04-2014, 09:07 PM von grommi.)
Hallo Reinhold,


es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen Datenblättern und der Praxis und auch zwischen billigen und teuren Scannern. Den Unterschied sieht man.


Der Griesel ist Pfusch solange er da ist und man ihn sieht. Will sagen man kann es auch übertreiben. Im Endeffekt ist doch aber das Bild wichtig und nicht wie es entstanden ist. In der Dunkelkammer redet man ja auch von Handwerk und nicht von Pfusch, wenn man 3 400er Negative eines Motives über einander legt um das Korn eines 100er Films zu bekommen.


Gruss Sven.
Hallo Sven,

 

natürlich wird in Foto-Foren andauernd darüber gesprochen, wie Bilder entstehen und das finde ich auch wichtig. Ohne die vielen Infos aus dem Netz wäre ich längst nicht da, wo ich jetzt bin, vor allem weil es so gut wie keine "realen" Analog-Fotogruppen im "normalen" Leben mehr gibt. Und mit meinem Canoscan 8800F, der ganz gewiss nicht zu den besseren Filmscannern gehört, bekomme ich mit kontrastreichen Negativen nun mal die besseren Ergebnisse. Nach ein paar tausend Scans glaube ich, dass ich damit nicht so ganz falsch liege. Mit diesem Scanner hatte ich bisher noch kein einziges Negativ, dessen Kontrastumfang ich nicht vollständig im Scan abbilden konnte. Und da in diesem Thread offensichtlich keine ausgebufften Profis nach dem Kontrast beim entwickeln gefragt haben, fand ich es angebracht, meine hier abweichende Meinung was das Scannen angeht kundzutun. Mit Entwicklung nach Zonensystem reizt man jedenfalls die Möglichkeiten von Negativfilm längst nicht aus, wenn es ums Scannen geht.

 

Viele Grüße - Reinhold

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-04-2014, 07:47 PM von grommi.)
Hallo Reinhold,

 

ich wollt nur drauf hinweisen, dass man das Ganze nicht zu dogmatisch sehen soll. Wichtig ist, dass das Bild am Ende passt.

 

Gruss Sven.




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