Filterung Krokus 69 (evtl. auch Meopta / Agfa)

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Servus alle miteinander,

 

ich habe mir vor einiger Zeit den Krokus 6x9-Vergrößerer mit Farbkopf besorgt, da ich einen kompakten aber dennoch stabilen "6x9er" brauche. Dummerweise sind die Filterwerte bezüglich der "Zweifilter-Methode" offenbar nicht dokumentiert. Bisher fand ich nur heraus, dass die Filterwerte denen von Meopta bzw. Agfa entsprechen sollen. Für Agfa wiederum finde ich bei Ilford eine Tabelle für die Filterung mit einem einzigen Filter. Ich arbeite aber bevorzugt mit beiden Filtern. Kann mir jemand helfen und mir Anhaltswerte bezüglich der "Zweifilter-Methode" für mein Gerät geben?

 

Oder selbst vergleichen: Ob eine gleich starke Lichtmenge bei den zwei eingestellten Filtern auf dem Grundbrett ankommt, kann man leicht mit einem Laborbelichtungsmesser messen. Doch wie könnte man den jeweiligen "Farbwert" messen bzw. mit den Ilford-Gelatinefiltern (oder denen eines anderen Vergrößerers) vergleichen? Ginge dies vielleicht mit einem Farbtemperaturmesser? So etwas könnte ich mir leihen. Oder benötigt man hierzu so ein Messgerät zur korrekten Ausfilterung bei Farbabzügen?

 

Gruß,

Thomas

Gruß,

Thomas
Hallo Thomas,

 

das selbe "Problem" hatte ich trotz angeblich passender Filtertabelle. Es endet unweigerlich in ungenauem Gefrickel, und zwar m.E. aus zwei Hauptgründen:

 

1. Die Tabellen sollen für jede Papiersorte gelten? Das ist gar nicht möglich. Die wirklichen Schwärzungskurven und das Kontrastverhalten der Papiere ist zu unterschiedlich.

2. Die Tabellen geben i.d.R. nicht an, welche Zieldichte denn genau konstant bleiben soll bei unterschiedlicher Filterung.

   Das könntest du zwar noch messen, aber du hast ja gar keine Tabelle...  :-(

 

Einfachste Lösung: manuelles Splitgrade. Das ist dermaßen einfach, daß ich mir regelmäßig auf den Kopf haue, weil ich das nicht immer schon so gemacht habe.

 

Im Grund brauchst du dazu nur von jeder Papiersorte einenTeststreifen belichten, nämlich mit maximaler Gelbfilterung, sagen wir in Drittelstufen (ja, richtig, STUFEN. Schaltuhr mit Stufenskala versehen).

 

Der Beliwert für den sich Zone VIII ergibt (einfach mit Aufsichtgraukeil vergleichen) ist deine Referenz für dieses Papier.

Den Kontrast regelst du dann nur mit der harten Filterung. Das wars dann schon. Verdoppelung der Magentabelichtung entspricht ca. einer Gradationsstufe.

 

(Natürlich mußt du nicht Zone VIII als Ziel-Lichterdichte nehmen. Halt einen ganz hellen Ton, für den du eine Referenz hast.

Genauso kannst du selbstredend statt mit den Lichtern auch mit den Schatten, also der harten Belichtung anfangen und die Lichter mit der weichen Filterung "auffüllen", besonders bei eher flauen Negativen)

 

 

viel buntes Licht und Frankgrüße
Hallo Thomas,

ich kann mich dem Ratschlag des Herren ueber mir nur anschliessen. 

habe bei meinem Fujimoto auch ewig versucht eine Mischtabelle zu erstellen, aber Splitgrade ist einfacher. Vor allem wenn man keine Densitometer hat.

Bei Splitgrade hast su auch noch den Vorteil, dass du bei Vollgelb und Vollmagenta jeweils getrennt abwedeln kannst.

 

Timgruss

Hallo,

bei mir steht auch ein Krokus 69S mit GFA Farbmischkopf. 

Für die Zweifiltermethode könnte man theoretisch die Werte für Durst hier nehmen und mit 2 multiplizieren, der Krokus hat Agfa-Werte:

http://www.silberbild.info/positiv/zwei-filter-methode/

 

Das Problem ist nur, dass die tatsächlichen Filterwerte beim Krokus nicht so genau sind. Bei 200Y habe ich z.B. einst mal 30Y Fehler mit Farbanalysator gemessen. Ich würde auf jeden Fall zu Split-Filterung raten, da sind keine genauen Filter nötg. Zeitaufwand zwar höher (man muss bei jedem Bild 2 Mal die Y und M reindrehen und wieder raus), aber die Ergebnisse sind super, wenn man alles richtig eintestet.

 

Gruß Wolfgang
Hallo Leute und danke für die Ratschläge. Heute komme ich endlich dazu, zu antworten. Dass es da keine eindeutige Definition gibt / geben kann, habe ich schon befürchtet. Splitgrade ist mir kein Fremdwort. Doch habe ich die Frage gestellt, da ich mit einer etwas abgewandelten Form des "Splitgrade" arbeite:

Ich suche mir hierbei die Stelle im Bild, welche für sich selbst (lokaler Kontrast) die härteste Gradation benötigt (z. B eine Mauerstruktur Grad.4) und dies ist meine erste Belichtung. Alle anderen Bildteile belichte ich dann separat mit 0 (teilw. auch mit 5) nach. Damit spare ich Zeit und Aufwand bzw. Probestreifen. Ob aber die Mauerstruktur im Beispiel visuell gut bei Grad. 4 oder vielleicht 5 zur Geltung kommt, kann ich anfangs nur schätzen und zum schnellen "switchen" wäre die Zwei-Filter-Methode ideal.

 

Jetzt habe ich mir etwas anderes überlegt: Ich nutze für die erste Belichtung einfach nur die Magenta-Steuerung (Gelb bleibt bei 0) und muss mir irgendwie ein Muster ausmessen / austesten, wie die genauen Zeit-Verlängerungs- bzw. Verkürzungsfaktoren bei veränderter Magentawerten aussehen, um jeweils gerade so das Maximalschwarz des Papiers zu erreichen - für eine bestimmte Papiersorte freilich. Die in den Tabellen angegebenen Verlängerungsfaktoren sind leider unbrauchbar. Ich muss mir dann auch irgendwie einen Weg einfallen lassen, um schnell den  Verl.-Faktor von z.B. Grad. 2 auf 4 zu erhalten (also zum "Überspringen"). Das ist zwar nicht so elegant wie die Zweifilter-Methode. Dafür habe ich mehr Lichtausbeute, die ich wahrscheinlich auch brauchen werde, da ich nur den 6x9-Kondensor besitze und der naturgemäß dunkel ist.

 

Um die Magenta-Werte der jeweiligen Gradation (1-5) zuzuordnen, werde ich zunächst die besagten Agfa-Werte als grobe Orientierung nutzen.

Ich weiß aber nicht, welche Filterung nun genau welche Gradation bei meinem Papier entspricht.

Gibt es da Anhaltswerte, was den jeweiligen Kopierumfang anbelangt? Also in etwa so: Kopierumfang Grad. 5: 3 Blenden und Grad. 00: 9 Blenden (immer vom gerade so erreichten Dmax ausgehend)? Dann könnte ich mit einem Durchsichtgraukeil die jeweilige Magenta-Einstellung meines Kopfes genau einer bestimmten Gradation zuordnen.

Gruß,

Thomas
Hi Thomas,

so recht kann ich dir jetzt nicht folgen, vermute aber, du hast das Prinzip Splitgrade doch nicht recht verstanden.

Du brauchst deine (meiner Ansicht nach zu komplizierten) Gedankengänge ja nicht aufgeben- mach nur einfach zusätzlich mal einen Versuch mit Splitgrade ganz nach Kochrezept.

 

Keinen Gedanken brauchst du dann mehr an Gradationsstufen und dergleichen verschwenden, es gibt nur noch "Lichter" und "Schatten"

 

Nur noch zu den Kopierumfängen bei Magenta und Gelb: kommt auf deine Filter und dein Papier an; vergiß es lieber (oder belichte halt dann ein paar Streifen mit Durchsichtgraukeil, damit die Seele Ruhe hat; hab ich ja auch gemacht ). Außerdem kannst du dabei dich nicht am Dmax orientieren, weil jedes Papier eine mehr oder weniger ausgeprägte Schulter hat, sich also allenfalls asymptotisch einem Dmax nähert (nicht wirklich, aber so ähnlich),

so daß deine Meßskala kein definiertes Ende hat.

 

Es ist noch nicht lang her, da habe ich genauso verquast rumgetüftelt, und es hat mich Nerven gekostet. Glaube also nicht mir, sondern probier selbst!

Wirst es selber sehen, und nachher lachst du über dich, weil du es dir so schwer gemacht hast.

Eine Marienerscheinung ist ein Scheißdreck dagegen!

 

ermutigende Frankgrüße



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